Nachruf auf Walter Ultsch

Wer in den Jahren 1998 bis 2008 oft im Schlosspark Pansevitz unterwegs war, dem konnte die Präsenz von Walter Ultsch nicht entgehen. In diesem Zeitraum widmete sich der große und aufrecht gehende Mann im blauen Kombi und Gummistiefeln dem Zustand vom Park und seinen Gewässern. Er ließ sich nur gelegentlich auf eine Unterhaltung ein und ging seinen Tätigkeiten unbeirrbar und gewissenhaft nach. Als Leiter der Melioration und verantwortlich für die Entwässerung und Nutzbarmachung der umgebenden Agrarflächen in DDR-Zeiten, kannte er das pansevitzer Areal wie kein Zweiter. Nach der Wende setzte er sich mit sehr viel Engagement für die Wiedererstehung des völlig verwilderten Parks ein. Er wusste um die schwierigen Wasserverhältnisse des bindigen, wenig wasserdurchlässigen Bodens und entwickelte für den Park ein ausgeklügeltes System. Sein Plan war, Gräben und Senken in eine natürlich wirkende Geländemodellierung des Parks so einzubinden, dass das Wasser zwar oberflächlich abgeleitet wird aber dennoch ein hoher Wasserstand sichtbar bleibt. Doch, zunächst musste die Entschlammung der großen Teiche: Wundersee, Schwanenteich, Herz- und Nierenteich bewältigt werden. Walter Ultschs wasserbaulichen Kenntnisse und sein großer persönlicher Einsatz waren unschätzbar bei dieser Mamutaufgabe der Grundgestaltung. In den Jahren darauf, stand er mit Rat und Tag bei allen Aktivitäten rund ums Wasser zur Verfügung. Ohne seine kluge Vorüberlegungen, fachkundige Begleitung und Mitwirkung, hätte der Park nicht diese wunderschöne Architektur, die fortlaufend verbessert und weiterentwickelt wird.

Walter Ultsch (4. August 1929 – 22.April 2022)