Dornröschenschlaf

Nach mehr als 50 Jahren Dornröschenschlaf mit schmerzlichen Eingriffen in die Gebäude sind heute davon nur Ruinen mit verfallenen Grundmauern, Treppentürmen und Gewölben geblieben. Diese Ruinen sind dennoch  ein beeindruckender und prägender Teil des Parks – sie müssen vor dem weiteren Verfall gesichert werden. Vom gepflegten Schlosspark blieben als erkennbares Gerüst nur die Alleen und wunderbare Einzelbäume. Insbesondere die Teiche als prägende Elemente des alten Schlossparks veränderten nach dem Zweiten Weltkrieg ihr Gesicht. Die Teiche, einst Stolz des Parks und mit den Namen „Schwanenteich“, „Wundersee mit Liebesinsel“ oder „Herz- und Nierenteich“ romantische Assoziationen erweckend, verlandeten, der Park verwilderte.

Nachdem Huberta Gräfin zu Inn- und Knyphausen den Park von der BVVG zurückgekauft hatte, übereignete sie im Jahre 2000 das Gelände dem Verband INSULA RUGIA e.V. Bereits 1999 wurde mit der Planung und Wiederherstellung begonnen. Hierbei halfen  die vielfältige Unterstützung durch die Allianz Umweltstiftung sowie verschiedene Förderinstanzen des Landes Mecklenburg Vorpommern.

Eine detailgenaue Rekonstruktion des Parks war trotz umfangreicher Recherchen nicht möglich. Die mit einfachen Baumaterialen befestigten Wege waren nicht mehr auffindbar, ganze Parkareale waren von wild aufgeschlagenen Gehölzen überwuchert – von der Natur zurück erobert. Soweit sich die sparsamen Informationen zu den Wegeverläufen und prägenden Parkelementen auswerten ließen, wurden sie umgesetzt. Es boten sich aber auch neue Chancen der Gestaltung. Insbesondere der bei der Wiederherstellung der Teiche in großen Mengen anfallende Aushub bot die Möglichkeit zu einer feingliedrigen Modellierung des ursprünglich ebenen Terrains, während die umfassenden Gehölzfällungen und die Beseitigung des dichten Unterholzes die gartenkünstlerische Herstellung von Landschaftsbildern und Sichtachsen ermöglichte. Als Jörg von Hugo-Graf  Knyphausen im Jahre 2004 starb, war der Pansevitzer Park in neuer Schönheit wiederentstanden. So wurde ein Stück wertvoller Kulturgeschichte Rügens vor dem Vergessen bewahrt und für kommende Generationen erhalten.

Die Pflege und Unterhaltung des Parks war eine große Herausforderung. Nach reiflicher Überlegung wurde der Park 2007 in eine gemeinnützige Stiftung überführt und ein FriedWald eingerichtet.