Zwischen Regen und Duft
Der Juni zeigte sich dieses Jahr von seiner wechselhaften Seite: windig, oft kühl und immer wieder nass. Und doch hatte ein Spaziergang durch den Schlosspark seinen ganz eigenen Reiz – fast wie Waldbaden im frischen Grün.
Die Linde am Wegesrand ließ ihre Äste bis zum Boden hängen, als wolle sie uns einladen, kurz unterzutauchen. Ihr rauschendes Blätterdach schützte dabei häufiger vor Regenschauern als vor Sonnenstrahlen.
Bei starkem Wind wird der Duft des Frühsommers fast verweht – da muss man ganz nah an die Blüten herantreten. Die weißen Sterne der Deutzie und der zarte Jasmin verströmen ihren Duft nur flüchtig, aber wer innehält, wird belohnt.
Und dann – ganz unerwartet – überquert ein Storch den Weg zur Liebesinsel. Ein kurzer, stiller Moment, fast wie ein Zeichen. Vielleicht, ganz vielleicht, bringt er uns einen sonnigen Juli mit.